Adele Neuhauser & Edi Nulz - Mythos. Was uns die Götter heute sagen
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Adele Neuhauser & Edi Nulz - Mythos. Was uns die Götter heute sagen

Comödie Dresden - Dresden

Es sind jene salopp erzählten Geschichten, die uns die sagenhaften Götter so gar nicht tadellos beschreiben, die uns sozusagen auf irdischer, auf menschlicher Augenhöhe begegnen, mit all ihren Macken und Makeln eben, die uns aus eigener Alltäglichkeit heraus vertraut erscheinen. Neid, Missgunst, Zügellosigkeit, Verschlagenheit und Untreue - das ganze Universum lasterhafter Untugenden wird rauschhaft zitiert.

So begegnet das Publikum Zeus und Kronos, Apollon und Dionysos, hört von frivolen Abenteuern und schmachvollen Demütigungen, wird Zeuge musikalischer Wettkämpfe und zerstörerischer Gold-Gier. Adele Neuhauser steigt in den vor urbritischer Komik nur so triefenden Text mit ganzer Leidenschaft ein, füllt ihn aus, fühlt sich in ihm hör- und sichtbar wohl, belebt ihn mit kleinen, verteufelt sympathischen Nuancen. Das ist, obwohl ein Monolog, ganz großes Theater. Edi Nulz sind, trotz ihrer musikalisch zügellosen Fantasien, im Grunde ihres Herzens überzeugte Realisten. Sie durchforsten die Musikgeschichte, zitieren, kommentieren und improvisieren und erinnern in ihrer detailverliebten Kompromisslosigkeit immer ein wenig an Frank Zappa. Auch so eine olympische Gottheit, die mit allen irdischen Wassern gewaschen war. Allein die Instrumentierung des Trios schreckt auf: Gitarre, Schlagzeug, Bassklarinette. Das klingt nach kalkuliertem Chaos und sagenhaften Urknall. (Jörg Konrad, AAZ)